- 433 - 1234. o. T. o. O. Heinrich, d. g. Herzog von Schlesien, schenkt auf Bitten des Jakob, weiland Baumeisters in Trebnitz, dem Kloster daselbst 200 Hufen des Waldes, welcher der deutsche heisst, bei Heinrichau, von denen 100 Winand mit dem Schulzenrechte und die übrigen 100 Ludwig erhalten soll, um Menschen zur Ausrodung des Waldes herbeizuführen und nach deutschem Rechte anzusiedeln, wofür die Beiden die zehnte Hufe frei, den dritten Theil der Gerichtsgefälle, die Erlaubniss, Brot, Fleisch und Getränk zu verkaufen, 4 Mühlen anzulegen (unusquisque 2 in suo centenario) erhalten. Weitere Freiheiten in der Weise wie bei No. 432 a. Z. Heinr., Sohn des Herzogs, Thomas, Bischof von Breslau, Steph., Kastellan von Nimptsch, Boguzlaus, Kastellan von Breslau, dessen Bruder Boguzlaus (? ob ein Komma zwischen Bruder und Boguzlaus zu setzen), Radzlaus, major judex, die Kastellane Dirsco von Wartha, Moyco von Beuthen, Conr. von Krossen und viele Andere. Staatsarchiv Trebnitz 39. Von Wattenbach in einer handschriftlichen Bemerkung für unecht erklärt, welchem Urtheil ich mich anschliesse, wenn gleich die Handschrift wohl noch aus dem 13. Jahrhundert stammen kann. Höchst verdächtig ist der Umstand, dass an Stelle des im Texte als der Urkunde angehangen erwähnten Siegels des Herzogs das oben unter No. 145 angeführte Siegel des Klosters sich befindet. Ausserdem ist die Urkunde dadurch interessant, dass der Eingang derselben den Horazischen Vers (carm. I. 4 v. 13): mors equo pede pulsat pauperum cavernas (so und nicht tabernas, wie es in allen Ausgaben des Horaz und auch unten in No. 434 heisst, ist zu lesen, eine vielleicht nicht so üble Variante) quam (et. No. 434) turres potentum (regumque turres bei Horaz, hieraus so wie aus der Umstellung der Worte sieht man, der Vers ist nur nach dem Gedächtnisse citirt) enthält, dessen Vorkommen in einer schles. Urkunde in kulturhistorischen Darstellungen (so in Büsching de signis seu signetis 5, Bandtke, Provinzialblätter 1808 November, literarische Beilage 322, Tagmann, Petr. Vincentius S. 43) hervorgehoben wird. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |